Achtsam@Work: Training, Seminar Achtsamkeit

Ein kleines Gedankenexperiment
Stellen Sie sich ein Glas Wasser vor, welches Sie hochhalten.
Was meinen Sie „Wie schwer ist dieses Glas?“
Sie haben möglicherweise jetzt eine Schätzung in Ihrem Kopf.
Haben Sie sich aber schon einmal überlegt, dass das absolute Gewicht eigentlich keine Rolle spielt. Es hängt davon ab, wie lange ich das Glas halte: Eine Minute ist leicht. Wenn ich es für eine Stunde halte, werde ich bestimmt einen Schmerz im Arm spüren. Einen ganzen Tag würde ich nicht einmal schaffen. Das Gewicht des Glases ändert sich nicht, doch umso länger ich es halte, desto schwerer wird es.
Genauso verhält es sich mit negativen Gedanken und Sorgen im Leben. Sie sind wie dieses Glas mit Wasser. Denke über sie eine kurze Zeit nach und sie hinterlassen keine Spuren. Denke über sie etwas länger nach und sie werden anfangen, dich schwermütig zu machen. Wenn du über deine Sorgen den ganzen Tag nachdenkst, wirst du dich irgendwann wie paralysiert fühlen und nicht mehr in der Lage sein, irgendetwas zu tun. Es ist wichtig, sich immer wieder einmal in Erinnerung zu rufen, den Stress und die Sorgen auch mal loszulassen. Denken Sie daran, dass Glas einfach mal abzusetzen!

Dieses kurze Gedankenexperiment führt mich zum Thema Achtsamkeit. Zur Zeit ein sehr modernes Thema vor allem im Zusammenhang mit Stressmanagement und Burnout.

Was ist Achtsamkeit?

Ein wesentlicher Faktor glücklich zu sein liegt in der Entschleunigung. Wir leben in einer sehr schnellen Zeit, sind selber ständig in Bewegung und unzähligen Informationen ausgesetzt. Es wird schwer den Augenblick an sich heranzulassen. In Momenten, in denen wir mehrere Dinge gleichzeitig oder automatisiert erledigen, wenn eingeschliffene Gewohnheiten uns steuern oder wir Lösungswege nur aus einer Quelle beziehen sind wir NICHT achtsam.  Auch wenn wir glauben, etwas schon zu wissen, sind wir nicht mehr präsent  und achtsam.

Eine der in der Forschungsliteratur am häufigsten zitierten Definitionen stammt von Kabat-Zinn. Er definiert Achtsamkeit als eine bestimmte Form der Aufmerksamkeit, die

  • absichtsvoll ist,
  • sich auf den gegenwärtigen Moment bezieht (statt auf die Vergangenheit oder die Zukunft), und
  • nicht wertend ist.

Seminar, Training Achtsamkeit

Historisch betrachtet ist „Achtsamkeit“ vor allem in der buddhistischen Lehre und Meditationspraxis zu finden. Ende der 1970er Jahren wurden erste wissenschaftliche Studien zum Einsatz von Achtsamkeitsmeditation im Bereich der Psychotherapie durchgeführt. Einen entscheidenden Einfluss hatte hierbei die Arbeit von  Jon Kabat-Zin der Achtsamkeitstechniken (inzwischen bekannt als Achsamkeitsbasierte Stressreduktion oder MBSR) einsetzte. Dieses Verfahren kann  in unserem Seminar Achtsam@Work in seiner Grundidee und Methode kennengelernt und praktisch erfahren werden.

 Achtsamkeit und Burnout-Prävention

Achtsamkeit bietet unterschiedlichste Ansatzpunkte  zur Prävention von Burnout: Es geht um die Wahrnehmung des Körpers  und seiner Bedürfnisse; um die Erforschung der Innenwelt, um sich von krank machenden Gedanken zu distanzieren; um das Wahrnehmen von  Grenzen und diese zu wahren; u.v.m

Die Achtsamkeitspraxis hilft uns dabei, leichter innehalten zu können, aus stress-fördernden Automatismen auszusteigen, Gleichmut zu bewahren, sich auf Wesentliches zu konzentrieren und zu entschleunigen.

Achtsamkeit im Alltag

Hier ein paar Ideen, wie Sie im Alltag einen Augenblick innehalten können, um sich bewusst an sich selbst zu erinnern:

  • Essen (bewusst schmecken, die Temperatur spüren),
  • bei der Begrüßung mit Handschlag bewusst den Hautkontakt wahrnehmen,
  • Händewaschen (die Temperatur des Wassers bewusst spüren),
  • den Computer hochstarten oder auf eine Information warten (den Kontakt mit dem Sessel spüren oder bewusst atmen),
  • auf dem Weg zu einem Termin (das Gehen, den Kontakt mit dem Boden wahrnehmen, oder das Wetter wahrnehmen),

Mehr zum Thema Achtsamkeit können Sie in unserem Seminar dazu erfahren, erleben und ausprobieren.

Eine Achtsamkeit-Geschichte zum Abschluss

Ein Mann wurde einmal gefragt, warum er trotz seiner vielen Beschäftigungen immer so glücklich sein könne.
Er sagte:
„Wenn ich stehe, dann stehe ich,
wenn ich gehe, dann gehe ich,
wenn ich sitze, dann sitze ich,
wenn ich esse, dann esse ich,
wenn ich liebe, dann liebe ich …“
Dann fielen ihm die Fragesteller ins Wort und sagten:
„Das tun wir auch, aber was machst Du darüber hinaus?“
Er sagte wiederum:
„Wenn ich stehe, dann stehe ich,
wenn ich gehe, dann gehe ich,
wenn ich … “
Wieder sagten die Leute:
„Aber das tun wir doch auch!“
Er aber sagte zu ihnen:
„Nein –
wenn ihr sitzt, dann steht ihr schon,
wenn ihr steht, dann lauft ihr schon,
wenn ihr lauft, dann seid ihr schon am Ziel.“

Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

  1. Doris Grundei

    Vielen Dank für den Hinweis zum „Bewußt sein“.

    Liebe Grüße
    Doris Grundei

  2. Viktoria Preiml-Zuser

    Dieser Beitrag gefällt mir sehr und ich nehme mir den Inhalt gerne mit. Danke !
    LG Vicky Preiml

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