Informationen über den Trainer – Beruf

Überlegungen zum Beruf als Trainer und zum Thema Trainerausbildungen

Welche Grundvoraussetzungen muss ein angehender Trainer haben:
Ein Trainer sollte Menschen in ihrer Vielfalt gerne haben. Ein gut gebuchter Trainer arbeitet pro Woche mit circa 30 bis 50 neuen Menschen. Bei persönlichkeitsbildenden Seminaren bedeutet das eine intensive Auseinandersetzung mit dem Einzelnen. Deshalb muss ein Trainer sich schnell auf die unterschiedlichsten Zielgruppen einstellen können und jedem Teilnehmer eine wertschätzende Haltung entgegenbringen. Denn Vertrauen und Wertschätzung sind die Grundpfeiler dafür, dass Menschen eine Verhaltensänderung überhaupt erwägen.

Zudem ist eine didaktische und gruppendynamische Kompetenz ein Muss. Denn ein guter Fachmann ist nicht notwendigerweise auch ein guter Trainer. Diese Kompetenzen kann man sich in einer Trainerausbildung holen.

Außerdem sollte jeder Trainer eine kleine „Rampensau“ sein. Denn sein Platz im Seminar ist nun einmal vorne – sozusagen im Rampenlicht – und nicht im Auditorium. Wen das zu sehr stresst, der ist im Trainerberuf nicht lange glücklich. Eine Trainerausbildung kann hierüber Aufschluss geben. Zugleich darf ein Trainer aber nicht zu selbstverliebt und kein „Egomane“ sein. Ihm muss stets bewusst sein: Es geht nicht um meine Entwicklung, sondern um die der Teilnehmer. Also muss er sich bei Bedarf auch zurücknehmen können.

Wer macht eine Ausbildung zum Trainer:
Viele Teilnehmer unserer Trainerausbildung kommen aus gut bezahlten angestellten Jobs. Äußere Umstände oder die Sinnsuche haben sie jedoch zum Entschluss gebracht: Ich will Trainer werden. Bei unseren Teilnehmern ist der Wunsch nach Erfüllung das wichtigste Motiv: „Ich will andere Mensche bei ihrer Entwicklung unterstützen.“ „Ich will mein Wissen, meine Erfahrung mit anderen teilen“. Viele möchten zudem selbstbestimmter und eigenverantwortlicher arbeiten, weshalb sie den Schritt in die Selbstständigkeit erwägen.Die Zahl jener Personen, die eine Trainerausbildung machen ohne dann unbedingt als Trainer zu arbeiten steigt. So absolvieren zum Beispiel immer mehr Personen eine Trainerausbildung, die in ihrer Alltagsarbeit regelmäßig vor der Herausforderung stehen, anderen Menschen Wissen zu vermitteln und diese bei ihrer Arbeit anzuleiten – zum Beispiel Führungskräfte. Entsprechendes gilt für firmeninterne Personalentwickler. Sie absolvieren häufig eine Trainerausbildung, um bessere Trainingskonzepte für ihr Unternehmen entwickeln zu können und ihre Kompetenz bei der Trainerauswahl zu erhöhen. Es gibt aber auch Personen, die sich den Luxus gönnen, eine Trainer-Ausbildung primär zu absolvieren, um herauszufinden: Bin ich für diesen Beruf geeignet?

Wie sehen die aktuellen Trainings-Tagessätze aus:
Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, denn welche Tagessätze ein Trainer erzielen kann, hängt von sehr vielen Faktoren ab. Zum Beispiel von der Branche und seiner Zielgruppe. Im Bankensektor werden höhere Tagessätze als im Sozialbereich bezahlt. Führungskräfte-Seminare sind höher dotiert als Seminare für Mitarbeiter. Auch die Inhalte spielen eine Rolle. Verhandlungstrainings werden besser honoriert als Kommunikations-Grundlagenseminare. Und keinesfalls sollte man das Thema Selbstvermarktung vergessen. Ein Trainer, der in seiner Zielgruppe eine hohe Bekanntheit hat, erzielt in der Regel deutlich höhere Honorare als ein No-name-Trainer. So gibt es zum Beispiel Trainer die Selbstmanagement-Seminare für 400 Euro durchführen, andere hingegen erzielen für scheinbar dasselbe Seminar 2000 Euro pro Tag.

Wie sieht heutzutage die Auslastung eines Trainers aus:
Diese Frage lässt sich wie die Honorarfrage nicht pauschal beantworten. Es gibt Trainer, die schon ein Jahr im Voraus ausgebucht sind und keine neuen Aufträge mehr annehmen können, und solche die Tag für Tag zittern: Hoffentlich bekomme ich einen Auftrag. Generell gilt jedoch: Das Trainergeschäft ist heute härter als vor 10 oder 20 Jahren. Unter anderem, weil es mehr Trainingsanbieter gibt. Deshalb brauchen gerade Newcomer im Markt, die als selbstständige Trainer arbeiten möchten, auch einen gewissen unternehmerischen „Biss“.

 Positionierung und Marketing :

Die Fragen „Wofür stehe ich?“, „Was kann ich besonders gut?“ und „Wer sind folglich meine Zielkunden?“ sind wichtige Fragen. Denn Trainer sollen als Person authentisch bleiben und ihren eigenen Weg gehen. Training ist ein „people business“. Das heißt: Wenn sich Unternehmen für einen Trainer entscheiden, dann tun sie dies auch aufgrund von dessen Persönlichkeit. Zum Beispiel, weil sie überzeugt sind: Weil dieser Trainer ein eher hemdsärmeliger Typ ist, kommt er bei unseren Produktionsmitarbeitern gut an. Deshalb ermutige ich die Teilnehmer in unseren Ausbildungen immer wieder dazu, auch als Person mehr Flagge zu zeigen – auch um sich erkennbar von ihren Mitbewerbern abzuheben.

Abschlussstatement
Für den Trainerberuf gilt wie für jeden anderen Beruf: Nicht jeder ist für ihn geeignet. Wer Angst vor fremden Menschen hat, sollte kein Verkäufer werden – und auch kein Trainer. Bringt jemand jedoch die erforderlichen Voraussetzungen für den Trainerberuf mit, dann ist dieser sehr erfüllend – gerade weil er so vielseitig und vielschichtig ist. Und in diesem Beruf lässt sich auch noch gutes Geld verdienen, auch wenn hier ebenso wie für alle selbstständigen Tätigkeiten gilt: Ohne Fleiß kein Preis.

Text: Sabine Prohaska

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